Liebe Köch*innen,
diese cremige Suppe enthält fast alles, was die Kiste und die Natur gerade hergibt. Rucola, Petersilie, Bärlauch, gesunde Öle, ein bisschen Magie der Gewürze, alles auf Basis von frischem Blumenkohl. Dazu ein Ei und eine Scheibe Brot – eine herrliche Mahlzeit. Als Suppentopping bieten sich Croutons, Nüsse oder ein gutes Kern- oder Nussöl an. In der Suppe können gut übrige oder eigene Kräuter vom Fensterbrett oder Garten verwendet werden. Erlaubt ist, was schmeckt und frisch grün ist. Vielleicht behältst du das Rezept im Hinterkopf, wenn du in ein paar Monaten nicht weißt wohin mit den Kräutern aus dem Garten. ;)
Der Blumenkohl wurde restlos verarbeitet, inklusive Strunk und Grün. Das kann man nämlich alles essen. Das Grün von den Blättern habe ich grob abgezupft und, genauso wie das Grün vom Lauch, erst kurz vor Ende dazu gegeben. Die Blattansätze und der Strunk wanderten grob geschnitten mit dem restlichen Gemüse in den Suppenansatz. So blieb vom Kohlkopf wirklich nichts übrig.
Eine Sache zu grünen Suppen noch: Grün bleibt, der Natur der Sache getreu, nicht ewig grün. Beim Warmhalten, wieder erwärmen (thermischer Stress) oder einfach mit der Zeit (Oxidation) verliert sich die Leuchtkraft des Grüns. Ganz wie Blätter eben irgendwann welk werden. Deswegen die grünen Kräuter erst ganz zum Schluss dazugeben.
Kleiner Life-Hack: Wenn ihr das grünste Grün sucht, damit eure Kräuterpaste farblich und temperaturstabil höchstmöglich grün bleibt - bedient euch der Kohlblätter! Egal ob vom Kohlrabi, Blumenkohl oder Brokkoli. Was oft in den Müll oder die Brühe kommt, bietet, nach ausgiebiger Eigenrecherche, das stabilste Grün. Da kann der hierfür oft verwendete Spinat leider nicht mithalten. Für eine ultragrüne Kräuterpaste einfach einen guten Anteil blanchiertes Kohlgrün beifügen. Macht geschmacklich nicht die Welt aus, die Suppe ist damit aber auch nach dem zweiten Mal warm machen noch grün. Für langlebiges, lebendiges Grün hilft auch Curcuma. Der gelbe Farbstoff darin hebt das Grün farblich hervor und liefert Antioxidantien, die der Stabilität des Grüns ebenfalls zuträglich sind.
Kohlblätter enthalten außerdem das am besten bioverfügbare Eiweiß der Pflanzenwelt. Oft gesagt, aber wirklich wahr: Kohl und die gesamte Familie der Kreuzblütler ist einfach ein Superfood.
Viel Spaß beim Suppe kochen!
Stefan Herbolzheimer
Das Rezept gibt es hier zum Download.