Liebe Köch*innen,

die Umsetzung des Wochenrezepts ergibt sich manchmal fast von selbst. Es ist aber nicht immer so einfach, wie es den vermeintlichen Anschein hat …

Folgendes Szenario: Ich habe eine kreative Nacht und drücke am Morgen danach den Wecker unglücklich weg. Wie angewiesen snoozed er nicht, sondern ich wache schlaftrunken auf und stelle fest: Mist, ich sollte schon längst unterwegs sein… So frisch bin ich also nicht, aber was solls: die Baumannscrew hat Hunger! 
Auf dem Weg nach Egenhausen telefoniere ich mit den verschiedenen Parteien, was neu im Sortiment, auf dem Acker und im Angebot ist. Im besten Falle brauche ich an dieser Stelle nur noch eins und eins zusammenzählen und gehe im Kopf schon durch die Halle, trage die benötigte Menge an Lebensmitteln in die Küche und habe den Ablauf klar. So richte ich an, so mache ich das Video: cool.

Das passiert zumeist ungefähr auf halber Strecke, dann drehe ich die Musik auf und freue mich auf meinen Einsatz!

Heute fiel es mir schwerer: Sellerie... Kein Sellerieschnitzel, keine Suppe, die gabs letzte Woche schon, Ofengemüse ist mir heute zu lahm, für im Ganzen garen reicht die Zeit nicht… Mein Kopf spielt bis kurz vor Egenhausen Ping Pong mit Ideen, während die Uhr erbarmungslos gen Mittagszeit tickt.

Die Lösung ist dieser Auflauf ☺

„Sehr lecker!“ schallt es gerade vom Kollegen.

Es wird immer heißer gekocht als gegessen und wieder mal stelle ich fest: Sich vorher verrückt zu machen hat gar keinen Sinn – die Menschen sind pünktlich satt geworden und ganz nebenbei war es auch noch lecker! Und das sogar vegan ;)

„Wenn du deinem Kind Sellerie verkaufen willst, sag einfach da sind Flips drauf.“ – Damit hat die Kollegin vermutlich recht und sollte jemand versucht sein das auszuprobieren, bitte ich hiermit um Feedback.

Auch wurden kritische Stimmen gegenüber Sellerie durch das cremige Knuspererlebnis überzeugt und das Rezept ist offiziell zum Nachmachen freigegeben.

Viel Spaß beim Nachkochen!
Stefan Herbolzheimer

PS: Wenn du nicht weißt, was du kochen sollst – ich improvisiere gerne auch bei dir zu Hause! www.dickekatzekocht.de

Kartoffel-Sellerie-Gratin mit Knusperkruste

Für eine große Auflaufform (für etwa 6 Personen)

• 4 große Kartoffeln
• ½ Kopf Sellerie (je nach Größe)
• 1 Zwiebel (etwa 80 g)
• 1 Stange Lauch
• 1 l Pflanzendrink
• 3 EL Mehl
• 1 TL Grillgewürz
• Salz, Muskat, Öl

Knusperkruste

• ½ Tüte Flips
• 50 g Semmelbrösel
• 100 g Haselnusskerne gemahlen

Zubereitung

Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Lauch in Ringe schneiden und waschen. Zwiebeln in reichlich Öl anschwitzen und sobald sie glasig sind erst das Mehl, dann das Gewürz hinzugeben, gut verrühren und 2 Minuten anschwitzen. Pflanzendrink hinzufügen, salzen, 5 Minuten köcheln lassen, bis es andickt. Dann den Lauch hinzufügen und mit geschlossenem Deckel etwa 5 Minuten bei wenig Hitze ziehen lassen.

Währenddessen Kartoffeln und Sellerie schälen und in Scheiben schneiden.

In eine Auflaufform zuerst die Lauchmasse geben und anschließend abwechselnd Kartoffeln und Sellerie darauf geben. Für 20 Minuten bei 200 Grad Umluft in den Ofen.

Die Flips in einem Beutel, im Mixer oder Mörser zerkleinern und mit den restlichen Zutaten vermengen. Knuspertopping auf dem Auflauf verteilen, mit Olivenöl benetzen und weitere 25 Minuten bei 180 Grad Umluft im Ofen fertig garen.

Sollten die Gäste nicht gleich zur Stelle sein, einfach den Ofen ausschalten. Das Gratin bleibt bis zu einer Stunde warm, ohne dass es an Qualität einbüßt.