Liebe Köch*innen,
wenn der Koch nicht weiß, was er machen soll gibt es irgendwas mit Rahm.
Wenn die Mitarbeiter*innen aus der Landwirtschaft Hunger haben, freuen sie sich über ein nährendes, kohlenhydrathaltiges Gericht, dass ihnen Kraft für die nächsten Stunden Acker und Feld gibt. ;) Diese Umstände, und weil ich euch das Wissen um die Einfachheit und Macht von Rahmsaucen nicht vorenthalten will, gibt es ein Rezept, dass sich in alle Richtungen variieren lässt. Grundgedanke: Nudeln kochen, abgießen, währenddessen Sauce kochen, die dann dazugeben, lecker.
Also erstmal einen leckeren, würzigen und kräftigen Ansatz machen. Optional, für geschmackliche Tiefe, mit etwas Weißwein ablöschen und einreduzieren. Weitere Gemüsekomponente(n) dazu geben, mit Sahne und Nudelwasser aufgießen, köcheln lassen. Und für noch mehr Geschmack, am Ende kräftigen Käse dazu geben und dann über die gegarten Nudeln kippen (wenn die gekochten, abgetropften Nudeln im Kochtopf zusammen pappen macht das hier übrigens nichts, reichlich Sauce und vorsichtiges umrühren ergibt am Ende wieder ein sämiges Nudelbild).
Heutige Darsteller: Zucchini, Lauch, Knoblauch und Curry. (Einen geheimen Gewürz-Gastauftritt gibt es vom Bockshornkleesamen, der durch seine leichte Bitterkeit das Gericht noch einfacher verträglicher macht.) Alternativ mitwirkende Gemüsefreunde könnten aber auch Kürbis, Süßkartoffeln, Kraut, Pilze, Aubergine oder sonstige Kisten- und Kühlschrankkomparsen sein. Das Gemüse, das längere Garzeit braucht im Ansatz anschwitzen, jenes, was nicht so lange kochen muss, in der Sahne fertigkochen. (Der geheime Gewürz-Gastauftritt gelingt, am Anfang des Kochprozesses zugefügt, auch mit Kümmel, Anis, Senfsaat und/oder Koriandersamen.)
Dazu passt auf jeden Fall eine gute Portion säuerlicher Salat, da dieser es erleichtert, das relativ schwere Nudelgericht zu verdauen. Sowohl die Säure, als auch die natürlichen Ballaststoffe und rohen Pflanzenteile und entsprechend enthaltene Enzyme helfen dem Körper den Energieaufwand beim Verdauen, gleichmäßig gesättigt über längere Zeit, entspannt einzuteilen. So fühlt man sich, auch nach dieser deftigen Kost, nicht ausgelaugt und schwer. Außerdem hält die Verwendung von Vollkornnudeln lange satt und ist genau das richtige für einen körperlich fordernden Garten- bzw. Ackertag!
Viel Spaß beim Nachkochen,
Stefan Herbolzheimer